Wenn es die Schweden krachen lassen: leckere Krebse und Stinkefisch

Hej hej – Hebbe hier!

Ich melde mich aus meinem wohlverdienten Urlaub zurück, und wie ihr euch vorstellen könnt, bin ich absolut tiefenentspannt und so erholt, wie schon seit einem Jahr nicht mehr. Das habt ihr euch wahrscheinlich schon gedacht … 😉 Doch während der Ernst des Lebens bei den Menschen nun wieder losgegangen ist, chille ich noch ein bisschen, genieße die warmen Sonnenstrahlen und schreibe euch! 

Ich war also viele Wochen in unserem Häuschen am Wasser und habe alle viere von mir gestreckt (wenn ich nicht gerade beim Schwimmen oder Bootfahren war, oder lecker Magnusson gefressen hab). Aber wisst ihr, was mir echt noch zu meinem Glück gefehlt hat … und was erst jetzt im August so richtig aktuell wird?

Kräftskiva – das Krebsfest!

Habt ihr davon schon mal gehört? Also ich beschreib euch das mal aus meiner ganz persönlichen, völlig objektiven Hundesicht …

Irgendwann im August, wenn die Krebse ihre festen Schalen abgeworfen haben, sich langsam wieder aus ihren Verstecken trauen und man sie dann leicht fangen kann, veranstaltet so ungefähr jeder einzelne Schwede ein Krebsfest, oder zumindest geht er zu einem oder lässt sich einladen.

Wer kann wann? Beim Krebsfest kommen alle zusammen!

Schon Wochen vor dem ganzen Spektakel wird ein passender Termin gesucht, an dem auch möglichst alle Menschen, mit denen man gern Zeit verbringt, gleichzeitig kommen können, um mal wieder so richtig die … na ihr wisst schon … rauszulassen. Es ist ehrlich so, ich übertreibe nicht. 

Kurz vor dem Fest, bei dem üblicherweise die Flusskrebse selbst gefischt (Achtung – Menge reglementiert) werden, geht dann schon richtig die Post ab. Es gibt Krebsdeko noch und Nöcher: von Lampions über Schürzen (zum Schonen der Klamotten beim wilden Gelage), Hütchen und Tröten bis hin zu passenden Tischdecken, Servietten, bunten Papptellern, Musik und weiterem Tamtam

Ein wahres Festmahl an Kräftskiva.

Wenn es dann soweit ist, werden in würziger Salzbrühe gekochte und wieder kalt gewordene (oder direkt importierte fertige, aber sagt das bitte nicht weiter) Flusskrebse verzehrt. Mit ihnen jede Menge Beilagen, von speziellem Kümmelkäse bin hin zu Knäckebrot und einem ganz besonderen Kuchen. Klingt nach ‘nem guten Essen? Ja. An sich schon. 

Doch in meinen Augen, versteht mich nicht falsch, treffen sich die Menschen vor allem zum Schnapstrinken. Diese ganze Krebsdeko soll über das übelste Saufgelage hinwegtäuschen, wenn ihr mich fragt. Denn normalerweise heißt es, pro Krebs ein Lied und auch ein Schnaps. Meine Güte … habt ihr eine Vorstellung, wie die dann danach immer drauf sind? 

Nun gut, ab und zu fällt für mich auch ein bisschen Krebsfleisch ab, da will ich nicht meckern. Und lustig ist es allemal. Internationale Trinksprüche und Lieder sind übrigens dort auch erwünscht, meistens sind sowieso Gäste aus aller Welt mit am Tisch.

In aller Munde: surströmming

Apropos, da fällt mir noch was anderes ein, was diese Leute dann in ihrer feucht-fröhlichen Laune immer ganz großspurig erzählen. Da hat auf einmal jeder von denen schon von unserem berühmten vergammelten Fisch gehört – und will den auch gegessen haben. Pah, dass ich nicht lache! Denn der ist echt fies und stinkt zum Himmel. 

Aber hey, er ist gar nicht so schlecht, wenn man mal auf den Geschmack gekommen ist. Viele verstehen unseren Surströmming allerdings völlig falsch. Es handelt sich um ein Lebensmittel, das durch Gärung haltbar gemacht wird. Es fermentiert. Man genießt es in Maßen. Nicht in Massen! Ist ähnlich wie beim Bier, mit der Gärung … (nicht mit den Massen. Das ist wieder was anderes …). Naja, ich steh nicht so drauf, aber: jeder nach seiner Fa­çon!

In diesem Sinne wünsch ich frohes Krebsessen, solltet ihr überlegen, euch auch einen Anlass zum Schnapstrinken mit Freunden auszugucken. 

Ich geh mal schnabulieren, mal sehen, ob es schon Magnusson’s gibt. Sonst nehm ich derweil auch einen Hundekex! Mir ist eh ein bisschen flau. Ob denen mein Krebs gestern vorher ins Schnapsglas gefallen war? … Hm. Das wird man leider nicht mehr rekonstruieren können. 

In diesem Sinne, bis bald, macht’s gut!

euer
Hebbe 

 … und nächstes Mal nimmt Hebbe die schwedische Sprache unter die Lupe.

Tschühüüs,
euer Hebbe.

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