Hej hej – Hebbe hier!
Hatte ich euch letztes Mal von der Beerenjagd erzählt, so war das nur ein kleiner Auftakt für die echte Jagd: meine absolute Leidenschaft und der Schweden liebstes Herbst- und Wintervergnügen. In Schweden gehört die Jagd einfach zum Leben.
Wenn im Spätsommer und Herbst langsam die Tage kürzer und kühler werden, sich das Herbstlaub färbt und alle aus den Sommerferien zurück sind, fängt ein neues Kapitel an: Denn neben Schule und Job gibt es schließlich auch noch jede Menge anderes zu tun – wie zum Beispiel das Jagen.
Nach dem ersten Frost (und dem Aufbruch der Zugvögel in wärmere Gefilde) geht es los: Grob gesagt wird zwischen August und Februar gejagt, doch nicht alle Tiere zur gleichen Zeit. Es gibt Jagdzeiten, Jagdreviere und auch einige Vorschriften – schließlich schießt nicht jeder wie wild durch die Gegend, das wäre ja sonst auch zu gefährlich. Das wichtigste für ausländische Jäger ist, sich beim jeweiligen Gastgeber bzw. Eigentümer oder Pächter des Reviers zu erkundigen. So wird mancherorts bereits schon Ende August Jagd auf kleine Tiere wie Hasel-, Birk- und Auerhühner – sowie auf Rehwild gemacht. Später folgt dann die Freigabe der beliebten Elchjagd: Zirka 250.000 von Schwedens 300.000 Jägern nehmen jährlich dran teil – unter ihnen 17.000 Frauen.
Gestern hab ich zufällig mitbekommen, wie meine Menschenmama jemandem Fragen beantwortet hat. Eine Kollegin wollte alles mögliche über mich wissen, und Ewa hat alles richtig beantwortet. Ich war beeindruckt! Zum Beispiel:
Woher kommt wohl diese Freude am Jagen – liegt es dran, dass Schweden einfach so viele Gebiete hat, in denen Jagen möglich ist? Oder sehen die Menschen das Jagen als Sport? Gut ist jedenfalls, und das möchte ich noch erwähnen, dass die Zahl der Tiere, die gejagt werden dürfen, festgelegt ist, und dass die Bestände alle paar Jahre überprüft werden. Das finde ich beruhigend – aus Tiersolidarität.
So, nun muss ich aber los. Bin schon ganz hungrig vom vielen Erzählen. Die paar Leckerli vorhin haben nicht gereicht, ich brauch eine große Portion Magnusson’s – wie immer mit frischem Fleisch.
Bis bald,
Euer Hebbe
… und nächstes Mal: Ist es in Schweden im Winter wirklich so dunkel, wie immer alle sagen?
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